Blogbuster: Meine Shortlist

Vielen Dank an alle Autorinnen und Autoren, die mir ihr Vertrauen geschenkt und ihre Manuskripte geschickt haben!

Ich habe mich für eine Shortlist von drei Autorinnen entschieden, die mich mit Exposé und Leseprobe so überzeugten, dass ich den gesamten Roman angefragt habe; alle drei Texte reiße ich hier sehr knapp an. Es sind ganz unterschiedliche Bücher, die großes Potential haben. Deswegen werde ich, soweit es mir möglich ist, den beiden Autorinnen, gegen die ich mich doch entscheide, dabei helfen, Literaturagenturen zu finden. Anfang nächster Woche kommuniziere ich den Titel, den ich ins Rennen um den Blogbuster 2020/2021 schicken werde.

Zur Erinnerung: Der Blogbuster geht dieses Jahr in die dritte Staffel. Wieder waren Autor:innen dazu aufgerufen, ausgewählten Blogs ihre Texte zu schicken. Jeder Blog entscheidet sich für einen Text, der auf die offizielle Shortlist kommt, aus der eine Jury aus Expert:innen dann den Siegertitel auswählt. Nach dem Tropen Verlag und Kein & Aber ist es dieses Mal der Eichborn Verlag, bei dem der Titel veröffentlicht wird.

Der Zwischen- oder Endstand meiner Bloggerkolleg:innen sieht so aus: Marius von Buch-Haltung hat aus den Manuskripten, die ihm geschickt wurden, nichts gefunden, und ist in den Pool gesprungen – den Ordner, in den wir die Texte, gegen die wir uns entscheiden, die aber trotzdem gut sind, hochladen. Stefan von Bookster HRO vermeldet, dass er ganze 29 Manuskripte bekommen hat. Respekt! Und Julia von Fräulein Julia hat, wie ich, drei Texte angefordert. Alle anderen halten sich in ihrer Außenkommunikation noch bedeckt. Da wir alle unsere Kandidat:innen bis Ende des Monats festlegen müssen, wird der März für den Blogbuster aber noch sehr interessant.

Meine Shortlist

Luitgard Hefter – Go For It!

„Go For It!“ ist ein feministischer, witziger Text, der im Jahre 1985 spielt. Eine Firma hat einen Hightech-Tampon entworfen, der piepst, wenn er voll ist. Protagonistin Anne wird von der neuen Wochenzeitung Hamburger Botin beauftragt, diese Firma auszuspionieren. Der Plot klingt zugegeben etwas ungewöhnlich, aber das macht den Reiz aus. Was mich bei Luitgards Leseprobe vor allem überzeugt hat, ist ihre Fähigkeit, philosophische und gesellschaftliche Diskurse mit enorm viel Humor zu verknüpfen.

Erster Satz: „In einem fremden Bett aufzuwachen, bedeutete bei Luise Putsch meist nicht, dass sie sich im Urlaub befand.“

Die Autorin: Googlet man Luitgard Hefter, ist schnell zu sehen, dass sie sich schon lange mit feministischen Themen beschäftigt und unter anderem in der taz und Zeit Artikel dazu veröffentlicht hat. Eine kleine Bio zu ihr gibt es auf zugetextet.com.

Ela Meyer – Es war schon immer ziemlich kalt

Paula, Marc und Nico machen einen Roadtrip von Norddeutschland nach Barcelona, wo sich Nico mit seiner Mutter aussprechen will, die er seit mehr als zehn Jahren nicht gesehen hat. Marc und Paula haben ebenfalls gute Gründe, eine Auszeit von der Realität zu nehmen. In der Leseprobe von „Es war schon immer ziemlich kalt“ haben mich vor allem Elas einfühlsame Beschreibungen von Paulas Innenleben und ihre Interaktionen mit den beiden Freunden überzeugt.

Erster Satz: „Marc und ich hatten den ersten milden Frühlingsabend auf der Hafentreppe gesessen und schweigend aufs Wasser gestarrt.“

Die Autorin: Ela Meyer wohnt in der Nähe von Barcelona auf einem Hausboot und hat mit anderen deutschsprachigen Autor:innen einen Schreibkreis, bei dem sie sich gemeinsam austauschen. Um mit offenen Karten zu spielen: Ich kenne Ela persönlich, zwar nicht gut, aber sie hat durch mich vom Blogbuster erfahren. Das wird bei meiner Entscheidung keine Rolle spielen.

T. Schwartz – Sinn

Ein im Sterben liegender Schriftsteller schickt seine Romanfigur Milana, die inzwischen Lane genannt wird, zurück in ihre schmerzhafte Vergangenheit. „Sinn“ hat zwei, eigentlich drei Ebenen: die des Schriftstellers, die Binnenerzählung um Lane und ihre Erinnerungen an ihr Leben als junge Milana kurz nach der Wende. Mich haben in der Leseprobe nicht nur diese geschickt miteinander verwobenen Ebenen, sondern auch die sehr literarische Sprache von T. überzeugt.

Erster Satz: „Ich muss dieses Buch fertig bekommen.“

Die Autorin: T. Schwartz ist das Pseudonym einer Autorin, die aus Frankfurt kommt (nein, wir kennen uns nicht persönlich).


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