Kurz&schmerzlos: Uli Beutter Cohen und ihr Subway Book Review

New York wird gerne als die Welthauptstadt der Literatur bezeichnet – nicht ohne Grund, denn viele Autoren zieht es dorthin, unzählige Bücher haben die Stadt als Handlungsort und in den Bahnen und Zügen sieht man häufiger als in anderen Städten Leute über ein Buch gebeugt. Dies fiel auch Uli Beutter Cohen auf, die gebürtig aus Reicheneck bei Reutlingen stammt, einer Kreisstadt rund dreißig Kilometer südlich von Stuttgart, und die es 2001 an die Westküste und im Jahr 2013 schließlich nach New York verschlug. Ende 2013 startete Cohen ihren Blog Subway Book Review, der 85.000 Likes auf Instagram, 8.000 auf Facebook und 3.000 Follower auf Twitter zählt. Die Village Voice berichtete über Subway Book Review, ebenso der Guardian und viele weitere Blogs und Magazine. Doch wie kommt man auf die Idee, wildfremde Menschen um Lektüretipps zu bitten? Uli Beutter Cohen antwortet – auf Englisch, was ihr nach den vielen Jahren in den USA inzwischen leichter fällt als Deutsch.

Wie kamst du auf die Idee, Subway Book Review zu starten?

I started Subway Book Review in 2013, because so many New Yorkers read books on the subway and I had this theory that you can learn a lot about someone’s life based on the book they’re reading. Hundreds of interviews later, I can say that talking about a book with strangers is an amazing way to hear about what’s on someone’s mind and see general themes emerging. Just like there are trends in fashion, there are trends in what we’re reading and want to discover as a society. Last year was all about feminism and race relations. So far, this year is about utopian and dystopian fiction, and stories about identity. Especially during this time, with so much uncertainty about crossing borders and fear about other cultures, it’s important to connect though stories globally. I want to fight the fear of strangers that’s being drilled into us and contribute to an open world perspective with Subway Book Review.

Nach welchen Kriterien suchst du die Menschen, die du ansprichst, aus? Und wie sprichst du sie an?

I work like a street style reporter – but with books. I observe which cultural themes and story genres are trending, or I predict to be trending, and then pick the most exciting examples of that. Sometimes I throw in a curveball because New York is full of unexpected surprises.

Wenn ich dich in der Bahn treffen würde – welches Buch hättest du dabei?

Currently reading „Americanah” by Chimamanda Ngozi Adichie, for the One Book One New York initiative!

Hast du Pläne für die Zukunft? „Humans of New York“, ein Projekt, mit dem du bereits verglichen wurdest, gibt es ja in Buchform…

As of this year, I have contributors in London and in Cairo (Marta Bausells and Leena ElDeeb) and have plans to expand to other cities. There are some other surprises, but it’s too soon to share that.

SBR

 


5 Gedanken zu “Kurz&schmerzlos: Uli Beutter Cohen und ihr Subway Book Review

  1. Der Blog Subway Book Review ist wirklich eine sehr schöne Idee. Dass allerdings eine Schwäbin, die vor gerade mal 5 Jahren aus einer Baden-Württembergischen Kleinstadt nach New York gegangen ist, die Interviewfragen eines deutschsprachigen Blogs nur noch auf Englisch beantworten kann, finde ich leider ein wenig sehr gekünstelt.

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    1. Hi Joschka, Uli hier. Ich bin in 2001 nach Amerika gezogen und seit 2013 in New York. Natürlich spreche ich noch fliessend und akzentfrei Deutsch. Mir wurde gesagt dass ich gerne auf Englisch antworten kann und so habe ich das dann auch gemacht.

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  2. Hi Joschka, Uli hier. Ich bin in 2001 nach Amerika gezogen und seit 2013 in New York. Natürlich spreche ich noch fliessend und akzentfrei Deutsch. Mir wurde gesagt dass ich gerne auf Englisch antworten kann und so habe ich das dann auch gemacht.

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  3. Ihr Lieben, ich habe oben den Zusatz eingefügt, dass Uli bereits 2001 in die USA gezogen ist. Dann ist es vielleicht auch für Joschka weniger gekünstelt ;-) Danke für die Hinweise!

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