Jahresrückblick 2017

In meinem zweiten Blogjahr hat sich für novellieren und mich viel getan: Im Februar wurde ich zusammen mit anderen Bloggern nach Berlin in den Ullstein Verlag eingeladen und Ende des Jahres konnte ich, organisiert von den Jungen Verlagsmenschen, hinter die Kulissen des Frankfurter weissbooks Verlags blicken. Im Februar und März begleitete ich als Festivalbloggerin lesen.hören 11 in Mannheim, außerdem habe ich unter anderem Hanya Yanagihara, Paul Auster, Daniel Kehlmann (Text folgt), T.C. Boyle und Colson Whitehead erlebt. Und gemeinsam mit euch machte ich Abstecher nach Barcelona, Paris, Mexiko und in die Stadtbibliothek Stuttgart.

Wie im letzten Rückblick angekündigt, habe ich meine Interviewreihen ausgebaut; Tobias Lehmkuhl beispielsweise lieferte einen Einblick in die Arbeit als Juror des Deutschen Buchpreises und Uli Beutter Cohen verriet, was es mit ihrem Subway Book Review auf sich hat. Besonders interessant war auch, welche Bücher und Autoren Sven Heucherts und Patricia Hempels Leben begleiten. Ich stieg bei We Read Indie mit ein, obgleich mein Engagement noch nicht so groß ist, wie ich mir vorgenommen hatte. Aber das wird sich nächstes Jahr ändern, versprochen. Und speaking of Deutscher Buchpreis: Zusammen mit Sandro, Ilke, Frank, Mareike und Sarah durfte ich mich 2017 ganz offiziell als Buchpreisbloggerin bezeichnen. Schampus!

Zu den besten Romanen, die ich in diesem Jahr las, gehören Rodrigo Hasbúns „Die Affekte“ (Suhrkamp) und „Ein Festtag“ (dtv) von Graham Swift. Obwohl die Themen beider Bücher ganz unterschiedlich sind – das eine handelt von dem Leben einer deutschen Familie in Bolivien, das andere vom Niedergang des britischen Landadels – so ähneln sich die Romane dennoch: Sie sind unaufgeregt erzählt, das vorherrschende Gefühl ist eine leise Melancholie, die nie vergeht. Mehr Action, aber nicht weniger Melancholie gibt es in Arno Franks „So, und jetzt kommst du“ (Tropen, ohne Kritik), in dem er seine abstruse, mitunter witzige und oft todtraurige Kindheit aufarbeitet. Und „Der Geruch des Paradieses“ (Kein & Aber) von Elif Shafak konnte mich begeistern, obwohl er einen Gegenstand behandelt, der mich sonst nicht interessiert: die Religion. Ebenfalls erwähnenswert: „Was ich euch nicht erzählte“ (dtv) von Celeste Ng, „Die Taugenichtse“ (dtv) von Samuel Selvon und „Madrid, Mexiko“ (Kunstmann) von Antonio Ortuño.

Meistgeklickte Posts 2017

  1. Longlist-Spekulationen: Debütantenball
  2. Longlist-Spekulationen: Die Wiederholungstäter
  3. Shortlist-Spekulationen: Die glorreichen Sechs?
  4. Longlist-Spekulationen: Längst Fällige
  5. lesen.hören 11: Ein Abend für Roger Willemsen
  6. Christoph Höhtker – Das Jahr der Frauen
  7. Hanya Yanagihara – Ein wenig Leben
  8. Was ich las: Sven Heucherts Inspiration
  9. Kurz&schmerzlos: Julia Wolf über „Walter Nowak bleibt liegen“
  10. Kurz&schmerzlos: Tobias Lehmkuhl über den Deutschen Buchpreis

5 Gedanken zu “Jahresrückblick 2017

  1. Huhu!

    Respekt, das war wirklich ein ereignisreiches Jahr! Ich habe diesen Blog gerade erst entdeckt (Asche auf mein Haupt, dabei hatte ich mir doch vorgenommen, mir alle Buchpreisblogger näher anzuschauen!), aber ich lasse direkt mal ein Abo da, hier scheint es ja immer genug zu lesen zu geben.

    Jetzt wollte ich gerade das Interview mit Tobias Lehmkuhl lesen, aber der Link funktioniert nicht! Ich werde es sicher trotzdem finden, ich wollte dich nur darauf hinweisen. Ah, da unten ist der Link ja direkt, unter „Meistgeklickte Posts“.

    Ich habe gerade schon ein bisschen gestöbert und fühle mich ein wenig mit der Welt versöhnt, dass ich nicht die einzige Leserin war, die Walter Nowak für Shortlist-würdig hielt. Von den fünf Büchern der Longlist, die ich gelesen habe, war es mein Favorit. (Den Gewinner lese ich gerade erst, was wohl einiges darüber aussagt, wie viel von meinem Gespür für Preisträger zu halten ist.)

    Die Rezension zu „Flugschnee“ habe ich ebenfalls gelesen und kann sie nachvollziehen. Ich war fest entschlossen, das Buch zu mögen, aber im Endeffekt fand ich vieles zu gewollt, zu oberflächlich, zu verworren, und vor alle nicht überzeugend aufgelöst.

    So, jetzt aber zum Interview…

    LG,
    Mikka

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    1. Liebe Mikka, verzeih mir, dass ich erst jetzt antworte – den Link habe ich gefixt, danke dir für den Hinweis! Und es freut mich sehr, dass dir mein Blog gefällt. Vielleicht lese ich bald wieder von dir. Liebe Grüße!

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